Von Berlin über den Kreis Unna bis nach Italien: Fackellauf nach Solferino macht im Kreis Unna Station 

24.04.2022

Zu Wasser und an Land, getragen von kleinen und großen Händen, mit fröhlichen oder stolzen Gesichtern aus unterschiedlichen Städten und Gemeinden im Kreis Unna – auf ihrer zweitägigen Station im Kreis Unna hat das DRK-Licht der Hoffnung so einiges erlebt. 

Könnte sie berichten, würde sie erzählen, wie sie am 24. April auf der Kuhbrücke zwischen Iserlohn und Fröndenberg-Dellwig mitten über der Ruhr vom JRK des Kreisverbandes Märkischer Kreis an den DRK-Ortsverein Fröndenberg übergeben wurde. 

Von dort aus ging es per Boot auf der Ruhr weiter zum DRK-Ortsverein Holzwickede e.V.. Mit dabei waren übrigens nicht nur Helfer*innen der beiden Ortsvereine, Kreisrotkreuzleiterin Anika Knutti, JRK-Kreisleiterin Regina Klose und einige JRKler*innen, sondern auch prominenter Besuch: Rotkreuzgründer Henry Dunant und eine Schwester schauten im passenden Outfit und mit alten Dokumenten im Gepäck vorbei, um an den historischen Kontext der Fackelübergabe zu erinnern.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter Richtung Schwerte. Dort wurde das brennende Holz in der DRK-Kita- und Hort „Am Wuckenhof“ schon von vielen Kinderhänden sehnsüchtig erwartet. Ehe es ans „Fackel tragen“ ging, hatten sich die Erzieher*innen ein spannendes Programm einfallen lassen, um den Kleinen im Morgenkreis die Entstehungsgeschichte des Roten Kreuzes möglichst kindgerecht nahe zu bringen. Gespannt lauschten dabei nicht nur die Kids selbst, sondern auch einige Erwachsene. Zu Gast waren nämlich auch DRK-Landesvizepräsidentin Nilgün Özel, sowie der Vorstandsvorsitzende und die Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbandes Unna, Michael Makiolla und Christine Scholl.

Nach der Theorie folgte dann die Praxis und die Kleinen schlüpften in Gummistiefel, Regenjacken & Co., um voller Stolz mit der Fackel in Händen den Ruhrtahlweg entlang zu wandern. Auf halber Strecke trafen sie dort auf die Kids ihrer Schwerter DRK-Schwester-Kita Gänsewinkel und überreichten den brennenden Stab.

Von dort aus ging es für die Fackel im nächsten Schritt weiter Richtung Unna. Dort wurde sie von den ersten und zweiten Vorsitzenden des Kreisverbandes, Michael Makiolla und Norbert Hahn, sowie Kreisgeschäftsführerin Christine Scholl in Empfang genommen und an JRK-Kreisleiterin Regina Klose und keinen geringere als Henry Dunant persönlich weitergereicht, der mit einer seiner Schwestern vor Ort war. Diese illustre Runde machte sich im Anschluss dann auf den Weg Richtung Bochum, wo die Fackel am Abend an den DRK Kreisverband Bochum e.V. überreicht. Über viele weitere Stationen wird sie nun ihre Reise Richtung Solferino in Italien fortsetzen und hoffentlich noch so einige Erlebnisse und Erinnerungen sammeln können. 

Du möchtest wissen, wo die Fackel bisher schon überall war? Dann lies doch mal in ihrem Tagebuch nach:
https://www.drk.de/das-drk/fiaccolata2022/

Zum Hintergrund:
Mit der Fiaccolata erinnern wir an den Ursprung des Rotkreuzgedankens. Am 24. Juni 1859 wurde der Schweizer Henry Dunant auf einer Geschäftsreise mit den Konsequenzen der Schlacht von Solferino konfrontiert, einer der blutigsten Schlachten der Weltgeschichte. Kurzentschlossen warf er angesichts des Leides all seine Pläne über Bord und half den Verwundeten unabhängig von ihrer Nationalität allein nach dem Maße der Not. Die Geburtsstunde der Rotkreuzidee. 

In den Tagen nach der Schlacht wurde die etwa acht Kilometer entfernte Stadt Castiglione delle Stiviere zum Mittelpunkt der Hilfeleistungen für die Verwundeten und unzählige Helfer*innen legten die Strecke immer wieder zurück. 

Zur Erinnerung daran trafen sich in den letzten Jahrzehnten immer am 24. Juni tausende Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler, um gemeinsam mit Fackeln von Solferino nach Castiglione delle Stiviere zu laufen und so an die Anfänge der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zurückzudenken. Ein riesiges Gemeinschaftsereignis, bei dem der Rotkreuz-Spirit beinahe mit Händen greifbar war. 

Mit der jetzigen Fiaccolata-Staffel soll unter Pandemie-Bedingungen an diese Tradition angeknüpft werden. Dafür ist die Fackel Mitte Februar in Berlin am Brandenburger Tor auf die Reise gegangen und wird jetzt durch ganz Deutschland und Österreich getragen, bis sie pünktlich zum 24. Juni Italien und Solferino erreicht. Ein tolles Gemeinschaftsprojekt des Deutschen, Österreichischen und Italienischen Roten Kreuzes.
#fackellaufnachsolferino